Kymat

Er zaubert Sterne in ein Wasserglas

People

Im Mittelpunkt von „Future of Audio“ – steht der Mensch. Einzelne Menschen mit Einfallsreichtum und Kreativität, die es wagen, ihre Vorstellungen in die Tat umzusetzen. Entscheider mit dem Willen, ihre Klientel durch neue Audiowelten zu erreichen. Klangenthusiasten, die uns mit innovativen Projekten Hörerlebnisse verschaffen, die unser Inneres bewegen. Mit „Menschen“ sprechen wir alle Musiker, Künstler, Toningenieure, Produzenten, Entscheidungsträger, Sound-Designer an, die unsere Welt zu einem sinnlichen  Klanguniversum werden lassen. 

Auf der Art Basel, die vom 23.–25. März 2017 in Hongkong stattfindet, präsentiert Sennheiser als offizieller Audiopartner sowohl seine Vision, die Zukunft der Audiowelt durch Innovationen zu gestalten, als auch sein „Future Audio Artist Program“, das wegweisende Sound-Künstler bei ihrer Arbeit unterstützt. Einer dieser Künstler ist Kymat.

Kymat, die Bilder, die Du mithilfe von Tönen auf Wasseroberflächen malst, sind Wechselspiele aus Chaos und Ordnung. Welcher Zustand ist Dir lieber? Das ist eine Lebensfrage. Ohne Ordnung gäbe es kein Chaos und andersherum. Wenn ich mich jedoch entscheiden muss, dann finde ich Ordnung besser. Ich liebe Bilder, die Harmonie ausstrahlen und Sound sichtbar machen.


KYMAT
Good Vibrations & Visualizing Sound
Eine Präsentation von Art Basel / Hong Kong
„Es ist faszinierend, Töne sichtbar machen zu können.“

Hongkong ist ein Ort, der Chaos und Ordnung zu vereinen scheint. Hat Dich die Stadt für das Kunstwerk „creative sonority“ inspiriert, dass Du während der Art Basel präsentieren wirst? Mein Ursprungsplan war es, die Stadt in meine Performance zu integrieren. Jetzt mache ich einen Film über das Phänomen hinter diesem Experiment: über Kymatik – die Kunst, Sound mit Elementen wie Wasser oder Sand sichtbar zu machen.

Ich überlege gerade, wie ich einen Hongkong-Augenzwinker in den Film integrieren kann. Mir ist aber noch nichts eingefallen, was ich nicht zu abgedroschen finde. Ich hasse es, Klischees zu bedienen.

Hongkong ist ein Ort, der Chaos und Ordnung zu vereinen scheint. Hat Dich die Stadt für das Kunstwerk „creative sonority“ inspiriert, dass Du während der Art Basel präsentieren wirst? Mein Ursprungsplan war es, die Stadt in meine Performance zu integrieren. Jetzt mache ich einen Film über das Phänomen hinter diesem Experiment: über Kymatik – die Kunst, Sound mit Elementen wie Wasser oder Sand sichtbar zu machen.

Ich überlege gerade, wie ich einen Hongkong-Augenzwinker in den Film integrieren kann. Mir ist aber noch nichts eingefallen, was ich nicht zu abgedroschen finde. Ich hasse es, Klischees zu bedienen.

Hast Du einen Lieblingssound, der das für Dich schönste Wasserbild zeichnet? Es gibt ein paar Frequenzen, die super Bilder machen. Zum Beispiel 68,5 Hertz, das ist die Erdfrequenz. Diese Frequenz formt einen Stern mit zwölf Zacken und ist immer harmonisch. Das Bild erinnert an eine Sonnenblume. Fachleute sagen, dass jeder Planet in unserem Sonnensystem einen bestimmten Planetenton hat. Jeder dieser Töne sieht total gut aus.

Alphawellen, die in der Regel bei acht Hertz liegen, machen auch tolle Bilder. In der Mitte des Wassers zeichnen sie einen Plopp, ein klassischer Einer. Ich höre den Sound fast nicht, aber sehe die Bewegung. Es ist faszinierend, Töne sichtbar machen zu können.

„Beim Cello habe ich mich gefragt, ob es in echt wirklich so gut klang wie auf der Aufnahme. Es fühlt sich an, als wäre ich live dabei.“
„Es ist ein Traum, mit Sennheiser-Equipment zu arbeiten. Ich komme mir vor wie ein Kind im Schlaraffen -land.“

Welche Rolle spielen die Mikrofone von Sennheiser in Deinem Film „creative sonority“? Ohne die Mikrofone MKH 8020, MKH 8040, MK 8 und MD 441 wäre mein Film nicht möglich. Die Technik von Sennheiser passt sehr gut zu meinem Konzept.

Denn bei meinen Aufnahmen sind Bässe besonders wichtig. Das MK 8 schafft es, auch sehr tiefe Frequenzen einzufangen, zum Beispiel um die 20 Hertz – was ich selbst kaum noch hören kann. Das Mikrofon leistet in diesem Bereich hervorragende Arbeit.

Die Mikrofone MKH 8040 und MKH 8020 nutze ich für sehr feine Aufnahmen – zum Beispiel von einer schnurrenden Katze oder einem Cello. Höre ich dann die Aufnahme an, denke ich, die Katze würde direkt bei mir auf dem Schoß sitzen. Beim Cello habe ich mich gefragt, ob es in echt wirklich so gut klang wie auf der Aufnahme. Es fühlt sich an, als wäre ich live dabei.

Außerdem sehen viele ihrer Produkte verdammt cool aus. Das Mikrofon MD 441, ich nenne es „den Rasierer“, erinnert mich an die 1970er-Jahre. Ich stehe total auf diese Zeit. Ich selbst verwandele mich für Kymat in einen verrückten Professor, der aus den 1970er Jahren zu kommen scheint.

Was bedeutet es für Dich, in das „Future Audio Artist Program“ von Sennheiser aufgenommen worden zu sein? Es ist großartig. Ich freue mich total, Teil dieses Programms zu sein. Es ist ein Traum, mit Sennheiser-Equipment zu arbeiten. Ich komme mir vor wie ein Kind im Schlaraffenland. Außerdem war ich noch nie in Hongkong, das wird bestimmt spannend.

Sennheiser folgt der Maxime „Shape the Future of Audio“. Hast Du eine Idee, wie die Zukunft der Audioindustrie aussehen wird? Ich kann mir nur schwer vorstellen, wie die Technik noch besser werden soll. Was kann noch passieren? Es gibt Noise-Cancelling-Kopfhörer. 5.1 hat Stereo abgelöst, 3-D-Sound steht in den Startlöchern. Der Sound wird immer fetter.

Nur mit Blick auf die Musikindustrie hoffe ich, dass dort bald die Bombe platzt. Es ist aktuell ein sehr dreckiges Geschäft – McDonald‘s pur. Wir bekommen einen Burger nach dem anderen vorgesetzt.

Du hast früher Werbemusik komponiert und in Hamburg ein Hanffestival organisiert. Hatte Marihuana irgendwas damit zu tun, dass Du die entspannenden Formen der Kymatik entdeckt hast? Könnte man meinen, aber ich habe Kymatik in einem total lichten Moment entdeckt. Ich höre gerne Musik im Bett. Die Einschlafmusik, die ich damals hatte, war sehr esoterisch. Da ich ein Instrumenten-Nerd bin und total auf Fender Rhodes und die Hammond-Orgel stehe, habe ich mir meine eigene Einschlafmusik komponiert. Von da bin ich zur Klangtherapie gekommen und habe anschließend Kymatik entdeckt.

In einem Interview hast Du erwähnt, dass Deine Konzerte „visualisierte Klangtherapien“ seien. Wie kann man sich das vorstellen? Die Musik, mit der ich die Sound-Bilder im Wasser male, vereint verschiedene Elemente der Klangtherapie. Ich benutze zum Beispiel häufig Solfeggio-Töne, die auch die Grundlage von gregorianischen Gesängen sind, und Planetentöne. Eine sehr angenehme Wirkung haben auch Alphawellen. Das sind die Wellen, die man kurz vor dem Einschlafen und bei der Tiefenmeditation spürt. Meine Konzerte sollen für das Ohr und für das Auge entspannend und angenehm sein.

Was für eine „Klangtherapie“ erhoffst Du für die Zuschauer und Hörer in Hongkong? Immer, wenn ich in Asien meine Kunst gezeigt habe, waren die Menschen dort sehr aufgeschlossen. Mandalas sind in ihrem Kulturkreis omnipräsenter als bei uns. Sie verstehen den Zusammenhang zwischen meiner Musik und den Klangwasserbildern oft sehr schnell – und sind häufig begeistert davon. Ich bin gespannt, ob es auch in Hongkong so sein wird.

Die Kunst von Kymat kann auf seiner Facebook Seite oder seiner Webseite angeschaut werden.