Idris Elba

Gegen das Stigma

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Wer den echten, den wahren, authentischen Idris Elba erleben will, muss seine Musik hören – und nicht seine Filme sehen. „Meine Musik sagt mehr über mich aus, als meine Schauspielerei“, sagt Elba. Weil er seine Musik echt, wahr und authentisch aufnehme. „Während ich als Schauspieler die Texte spreche, die jemand anderes für mich aufgeschrieben hat.“

  • Autor: Gunter Ullrich
  • Fotos: Idris Elba/DJ Marketing Communication Ltd.
  • Video: DJ Marketing Communication Ltd.

Diese Selbsterkenntnis ist dem 43-Jährigen wichtig. Weil er sowohl als Schauspieler, als auch als Musiker erfolgreich ist. Für seine Darstellung des John Luther in der Fernseh-Serie „Luther“ hat er den Golden Globe gewonnen, wurde für den Emmy nominiert. Er spielte in „Thor“ und dem letzten Teil der „Avengers“ mit, momentan dreht er den nächsten „Star Trek“. Er spielt die schwierigen Charaktere, mal als brutaler Drogendealer in „The Wire“ dann als Friedensaktivist in „Mandela“. Elba verkörpert die Führungspersönlichkeit, schüchtert mit seiner Präsenz ein. Pierce Brosnan brachte ihn gerade wieder als nächsten James Bond-Darsteller ins Spiel. Die entsprechenden Gerüchte gibt es schon länger.

Und dann ist da noch seine Karriere als Musiker. Er rappte mit Jay-Z, schrieb Lieder für Angie Stone, produzierte, remixte und komponierte eigene Songs. Als DJ legte Elba nach 2014 auch diesen Sommer wieder im Pacha Ibiza auf. Jettete vom Star Trek-Dreh aus Vancouver auf die Insel, um mit Bob Sinclar zu performen und flog direkt danach wieder zurück ans Set.

Gleichzeitig Schauspieler und Musiker sein, für viele ist zumindest eins von beidem nur Hobby oder Marketing für das jeweils andere.

Das wirft natürlich die Frage auf, was er denn nun ist. Schauspieler? Musiker? Ist vielleicht das eine nur Marketing-Effekt für das andere? „Ich weiß um das Stigma, dass Musik machende Schauspieler immer verfolgt“, sagt Elba. „Aber mich haben diese Vorurteile nie beschäftigt.“ Er liebt die Musik und macht sie genau deswegen. Er liebt die Schauspielerei und macht sie genau deswegen. Momentan in einer Mischung von 35 Prozent Musik und 65 Prozent Schauspielerei. Nur vermischen würde er beides nie. „Von Haus aus bin ich Schauspieler“, sagt Elba. Am Set redet er nicht über Musik und andersrum. Andererseits ist die Musik sein Stabilisator. Sie erdet ihn, lässt ihn abschalten. „Seit ich denken kann, ist Musik ein Teil meines Lebens. Sie ist meine Leidenschaft.“ Deswegen kann ihm keiner erzählen, sie sei für ihn nur ein Marketing-Gag.

Er beantwortet die Frage nach seinem Status genauso souverän, wie er vor der Kamera oder am DJ-Pult auftritt. „Ich sehe mich als Künstler“. Mit der primären Aufgabe als Schauspieler, der zweiten als Musiker. Eigentlich erschließt sich Elba die ganze Diskussion gar nicht. „Denn beides kommt aus mir, kommt aus der selben Person.“ Er ist stolz darauf, sich zwischen beiden Aufgaben entscheiden zu können.

Elba kam früh mit der Musik in Verbindung. Sein aus Sierra Leone stammender Vater spielte dem kleinen Idris die verschiedensten Stilrichtungen vor. Country, Western, Soul und kongolesische Weisen, die Elba begierig aufnahm. Während seiner Schulzeit begann er, sie umzusetzen, legte auf den Parties seiner Freunde auf und nannte sich „Big Driis“.

Mit Anfang 20 bewarb er sich für Fernsehrollen, fand einen Ort, in dem er sich noch mehr entfalten konnte. In seinem jugendlichen Umfeld hatte er sich bis dahin kleiner gemacht, als er war. Weil er körperlich schon früh größer war, als alle anderen. Er hatte sich immer häufiger „Idris“ nennen lassen, statt seines Geburtsnamens „Idrissa“, der für die Mitschüler mädchenhaft klang. „Vor der Kamera durfte ich dann lang und schlacksig sein, da war es plötzlich cool, nicht der Norm zu entsprechen. In fremde Rollen zu schlüpfen, war keine Überlebensstrategie mehr - es rief ein ,Wow!‘ hervor.“

„Er trennt strikt zwischen seinen beiden Rollen. Jetzt macht er eine Ausnahme.“

Für Idris Elba ist es Leidenschaft.

Man muss diese Hintergründe kennen, um seine Motivationen zu verstehen. Elba ist trotz seiner Statur mit 1.90m Körpergröße und den vielen Muskeln ein sehr sensibler Mensch geblieben. Er beobachtet genau, was um ihn herum geschieht, wie ihn andere wahrnehmen. Daraus zieht er Nutzen, für seine Schauspielerei genau wie für seine Musik.

„Ein guter DJ kann seine Crowd lesen“, sagt er. Als DJ müsse er immer genau wissen, wie er seine Zuhörer zum Tanzen bringen kann. Und nicht nur cool vor seinen Plattentellern stehen und rumposen. „Die Leute merken dir an, ob du Spaß hast“, sagt Elba. „Hast du keinen Spaß, bringst du sie auch nicht zum Tanzen.“

Letzten Sommer hat ihn diese Einstellung bis nach Glastonbury gebracht. Elba durfte auf dem legendären Festival auflegen, „es war ein monumentaler Moment, als das Angebot kam“, sagt er. Und es wurde seine wichtigste Erfahrung. In den vergangenen vier Jahren hat er schon öfter Festivals bespielt, aber Glastonbury hätte seine Karriere als DJ beenden können, sagt er. „Weil es so groß ist, da bildet sich die öffentliche Meinung.“ Doch er bestand seine Reifeprüfung, erlebte ein perfektes Set. Seine Karriere ist noch lange nicht beendet, Musik will er sowieso so lange machen, wie er dazu fähig ist. „,Big Driis‘ hat noch lange nicht genug.“

Nach Glastonbury kam dann das Pacha Ibiza. Für Elba einer der besten Clubs der Welt, „weil man hier Musik spielen kann, die noch keiner gehört hat.“ Doch er will ehrlich sein. Für‘s Pacha, wo die größten DJs der Welt auflegen, ist er noch nicht ganz bereit. „Aber mit Bob Sinclar aufzulegen, die Leute im Pacha zu bespielen, ist ohne Frage eine nie endende Lern-Erfahrung.“ Er wird in diese Aufgabe reinwachsen, wie er es in all seinen Aufgaben getan hat.

Elba hat, natürlich, noch viel vor. Nach Star Trek wird er „Luther“ fortsetzen, seine Paraderolle mit der eine Menge Serien-Auszeichnungen erhielt. Zusammen mit dem Produzenten Fred Cox wird er auch den Soundtrack beisteuern, seine beiden Leidenschaften vermischen. „Wir werden die Dynamik von Film und Musik zu einem unheimlich inspirierenden Album zusammenfügen“, kündigt Elba an. Erscheinen wird es zeitgleich mit den neuen Serien-Folgen im nächsten Jahr.

Musik ist für ihn nicht nur echt, wahr und authentisch, sie ist für ihn etwas noch höheres. „Es gibt so viele verschiedene Sprachen auf der Welt“, sagt er. So viele Menschen, die an einander vorbei sprechen, weil sie sich nicht verstehen können. Aber die Sprache der Musik ist universell. „Sie verbindet uns alle.“